Das start up!-Projekt zielt darauf, Jugendliche für die kompetente ehrenamtliche Mitarbeit in der Gemeinde zu qualifizieren. Dazu gehört es auch, dass die Jugendlichen lernen, inhaltliche und organisatorische Verantwortung für Gruppen und Projekte zu übernehmen. Wichtige Lernfelder sind in dieser Hinsicht die Praxisphasen und das Praxisprojekt. Aber auch im sonstigen Kursverlauf und an den Ausbildungsabenden gibt es viele Gelegenheiten, den Jugendlichen zu ermöglichen, das Gruppengeschehen aktiv mit zu gestalten, Verantwortung zu übernehmen und dies in der Gruppe zu reflektieren. Im Folgenden einige erprobte Beispiele dafür. Dabei ist es sicher sinnvoll aus der folgenden Aufzählung eine Auswahl zu treffen, um die Jugendlichen nicht zu überfordern.
6.1 Die Jugendlichen übernehmen Verantwortung für den organisatorischen Rahmen:
Finanzverwaltung / Kasse
Angemessener Umgang mit dem Geld anderer ist für JugendgruppenleiterInnen sehr wichtig. Es wird deshalb eine Seminarkasse eingerichtet, die verwaltet werden muss. Jeweils zwei Teilnehmende haben für ein viertel Jahr die Aufgabe, diese Kasse zu verwalten. Mit dem Kursgeld muss gut gewirtschaftet werden. Wird mehr Geld benötigt, haben alle Teilnehmenden die Aufgabe zu überlegen, wie dieses Geld zusammenkommt.
Ambiente
Jedes gemeinsame Treffen benötigt ein „Drumherum“. Das betrifft die Raumgestaltung und die Verpflegung des Abends. Jeweils zwei Kursteilnehmende sind dafür zuständig. Entstehende Kosten sind mit den jeweiligen Kassenverwaltern abzurechnen. Die Teilnehmenden lernen so zugleich welche Rolle eine angenehme Atmosphäre bedeuten kann.
Protokoll
Protokolle sind nützlich, um wichtige Dinge festzuhalten und beim nächsten Treffen zu sichern. Es gibt kein Gremium, bei dem nicht sinnvoller Weise mitgeschrieben wird. Es geht um Ergebnissicherung. Jeweils ein Kursteilnehmender schreibt den Ablauf des Kursabends auf.
Planung des gemeinsamen Wochenende
Für die Organisation des gemeinsamen Wochenendes sind die Jugendlichen selbst (mit)verantwortlich. Sie kennen den Termin, das gebuchte Haus und wissen, dass die Teamer fünf Arbeitseinheiten á 2 Stunden vorgesehen haben. In Arbeitsgruppen organisieren die Jugendlichen die Hin- und Rückfahrt, planen Essen, Einkauf und Küchendienst, erstellen einen Zeitplan und überlegen, wie die Abendgestaltung sein soll. Die Teamer stehen ihnen dabei nur unterstützend zur Seite und verhindern größere Unglücke…
Wie alles, wird auch dieser Arbeitsprozess am Ende reflektiert.
6.2 Die Jugendlichen übernehmen Verantwortung für die inhaltliche Gestaltung von Elementen:
Warm up!-Spiele
Spiele gehören zu den Bausteinen der Jugendarbeit. Zu jedem Treffen soll sich ein Kursteilnehmender ein Spiel mit den allen anderen spielen. Dazu eigene sich besonders der Get Up! Spielereader, den alle Teilnehmenden ausgehändigt bekommen (siehe M0-13). Für die Jugendlichen gehört dazu, die benötigten Spielmaterialien zu besorgen (Kosten werden vorher erfragt und gesondert abgerechnet), Spielregeln zu erklären und schließlich das Spiel durchzuführen. Evtl. ist es sinnvoll, die Gesamtgruppe um ein kurzes Feedback zu bitten. So wird deutlich, dass es sich hier um eine bewusst eingesetzte Praxisübung handelt, bei der das Üben und nicht das Können Ziel ist.
Andacht / Spiritueller Impuls
Auch an der Gestaltung des spirituellen Einstiegs zu den start up!-Abenden können die Jugendlichen beteiligt werden, bzw. diese ganz übernehmen. Dazu ist es sicher hilfreich, wenn es eine feste Form / „Liturgie“ gibt, die an den ersten Abenden beispielhaft von den Teamern durchgeführt wird und dann von den Teilnehmenden zu füllen ist.
Dabei geht es darum, dass die Jugendlichen sich in der Vorbereitung aktiv mit einer Bibelstelle oder einem Thema auseinander setzen und für sich ausprobieren, wie es ist, eine „Kurzandacht“ zu halten.
Mögliche Impulse zum Auswählen:
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„Mein Lied“
Eine Möglichkeit mit niedriger Schwelle kann sein, den Jugendlichen jeweils die Aufgabe zu geben, ein Lied, das sie gerne mögen und häufig hören, auf CD oder als MP3 mitzubringen, vorzuspielen und dann einige Sätze zum Text des Liedes/des Refrains zu sagen und was ihnen persönlich dieser Text sagt.
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Geschichten vorlesen
Eine niedrige Schwelle hat sicher auch folgende Variante: Der Jugendliche, der dran ist, erhält eine Sammlung/ein Buch mit ganz kurzen Geschichten, die aber einen Sinngehalt haben. Er sucht sich zu Hause eine davon aus und liest sie dann beim Treffen als Impuls vor.
Als kleine Geschichtensammlung eignet sich das start up!-Heft „Impuls“ (siehe:M 0-12). -
Biblische Geschichte erzählen (zum Beispiel aus dem Markusevangelium)
Es geht um zwei Dinge. Erzählen gehört zu den Bausteinen des Gruppenprogramms. Zudem ist das Erzählen von Glaubensgeschichten eine Form der Verkündigung. Jedes Mal soll eine Geschichte aus dem Markusevangelium erzählt werden. Dadurch bekommen die Jugendlichen einen Einblick in ein Evangelium. Evtl. kann durch Feedback die Erfahrung mit dem freien Erzählen reflektiert werden.
(Tipp: Basis-Bibel zum Markusevangelium anschaffen und jeweils weiter geben. Damit können die Jugendlichen sich recht leicht Erklärungen und Hintergrundinformationen erschließen. Außerdem lädt die Aufmachung ein zum Weiterlesen.) -
Mit Bibel und Zeitung
Ein Jugendlicher sucht sich zu Hause einen Bibelvers aus, eine andere eine Meldung aus der Tageszeitung. Als Impuls werden beide vorgelesen. Die Gruppe redet darüber, ob diese beiden Texte etwas verbindet oder wie sie in einen Zusammenhang zu bringen sind.